Bei der Augenmigräne, auch opthalmische Migräne genannt, handelt es sich um eine neurologische Erkrankung, die durch das Nervensystem ausgelöst wird. Das Auge selbst ist hierbei also nicht erkrankt. Nichtsdestotrotz sind die Beschwerden äußerst unangenehm für die Betroffenen und der Leidensdruck enorm hoch. In diesem Beitrag klären wir Sie über die wichtigsten Fakten zum dem Thema Augenmigräne auf, damit Sie dazu in der Lage sind nicht nur sich selbst, sondern auch Freunden und Bekannten, die unter dieser Krankheit leiden, zukünftig helfen zu können.
Besonders unangenehm ist die Tatsache, dass die Betroffenen meist kalt von den Anfällen erwischt werden, da diese so gut wie immer ohne jegliche Vorwarnung auftreten. Die Symptome der Anfälle können hierbei äußerst vielfältig sein und unterscheiden sich nicht nur von Mensch zu Mensch, sondern genauso von Anfall zu Anfall.
Zu den häufigsten Symptomen bei Augenmigräne zählen:
Die Symptome können einzeln oder in Kombination auftreten oder auch ineinander übergehen. Da der Ursprung der Anfälle in den Nerven liegt und nicht außerhalb des Körpers, werden diese Symptome bei geschlossenen Augen genauso stark wahrgenommen wie bei offenen Augen. Neben den Symptomen können außerdem zusätzlich Begleiterscheinungen wie Augenschmerzen, Kopfschmerzen, Schwindel oder Übelkeit auftreten. Da ein üblicher Anfall aber nur wenige Minuten dauert, in Ausnahmefällen bis zu einer Stunde, sind diese Begleiterscheinungen eher die Ausnahme als die Regel, da der Körper nicht über einen größeren Zeitraum hinweg belastet wird. Aufgrund dessen hinterlassen die durch Augenmigräne ausgelösten Anfälle auch keine bleibenden Schäden an Ihrer Gesundheit.
Die genaue Ursache der Augenmigräne ist, ähnlich wie bei der Migräne, noch nicht vollständig erforscht. Allerdings haben die Forscher aktuell zwei verschiedene Theorien, die den Ursprung dieser Krankheit erklären soll. Zum einen wird vermutet, dass für einen kurzen Moment Durchblutungsstörungen im Bereich der Sehrinde auftreten. Dieser Bereich ist für die Verarbeitung visueller Reize verantwortlich, weswegen sich eine Minderversorgung durchaus bemerkbar machen würde. Durch die unzureichende Blut– und Sauerstoffzufuhr leitet der Sehnerv die wahrgenommen Bilder falsch weiter und es kommt zu den typischen Beschwerden - ausgelöst dadurch, dass diese ‚Aussetzer‘ als Lichtblitze oder Doppelbilder wahrgenommen werden. Eine weitere Vermutung der Forscher ist, dass bei den Nerven, die mit dem Sehnerv verbunden sind, ein Ungleichgewicht von Hemmung und Erregung besteht und somit die Nerven optische Reize nicht korrekt weiterleiten können und es dadurch zu den typischen Beeinträchtigungen kommt.
In erster Linie können Sie versuchen die Anfälle so gut es geht, durch bestimmte Verhaltensweisen, vorzubeugen, denn individuelle Triggerfaktoren können die Wahrscheinlichkeit für eben diese erhöhen. Unter Trigger versteht man einen Auslöser, der bestimmte Körperreaktionen hervorruft. Es ist ratsam zu beobachten, worauf der Körper besonders empfindlich reagiert oder unter welchen Bedingungen ein Anfall einsetzt – so können Sie über die Zeit Strategien zur Vermeidung der Auslöser entwickeln. Die Häufigkeit der Anfälle kann dadurch schon stark reduziert werden.
Folgende Lebensgewohnheiten und Umwelteinflüsse können Auslöser für eine Augenmigräne sein:
Ein weiterer Faktor, der definitiv nicht vernachlässigt werden sollte, ist Stress. Daher gilt es Stress so gut wie möglich zu vermeiden oder durch beispielsweise entsprechende Entspannungstechniken in seiner Wirkung abzumildern. Vor allem tun Sie damit nicht nur etwas gegen die Augenmigräne, sondern auch für Ihr allgemeines Wohlbefinden. Außerdem empfiehlt die Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft die Einnahme von Magnesium und Vitamin B12, da diese eine vorbeugende Wirkung haben könnten.
Wenn die Vorbeugung nicht ausreichend geholfen hat und es trotzdem zu einem Anfall kommen sollte, gibt es immer noch einige Dinge, die Sie tun können, um das ganze so gut wie möglich zu überstehen. Eine umfassende Behandlung ist aufgrund der kurzen Dauer der Anfälle meist nicht nötig.
Folgende Maßnahmen können helfen:
Nach Ihrem ersten Anfall von Augenmigräne sollten Sie aber dennoch unbedingt eine(n) Augenarzt/Augenärztin aufsuchen. Diese(r) muss nämlich mit Hilfe einer Analyse des Augenhintergrundes ausschließen, dass nicht etwa ein Schlaganfall, Tumor oder eine Netzhautablösung der Auslöser dieser Attacke war.
Treten neben den oben genannten Symptomen noch weitere auf, wie zum Beispiel geweitete Pupillen, Doppelbilder, hängenden Augenlider oder eine Lähmung der Augenmuskulatur, sollte ebenfalls dringend ein(e) Arzt/Ärztin konsultiert werden, da die Möglichkeit besteht, dass es sich um eine ophthalmoplegische Migräne handelt, eine sehr seltene aber schwere Form der Augenmigräne.
Co-Autorin: Elke Fröhlich
Augenoptikermeisterin
Elke Fröhlich ist Augenoptikermeisterin und die Kontaktlinsenspezialistin von Lensbest. Neben der engagierten Beratung unserer Kunden ist Elke Fröhlich für die regelmäßigen Schulungen unserer Medizinprodukteberater zuständig.