Kontaktlinsen früher und heute
Heutzutage sind sie nicht mehr aus unserem Leben wegzudenken: Kontaktlinsen! Einige tragen sie täglich, andere nur zum Sport oder zu bestimmten Anlässen. So oder so, die kleinen Sehhilfen erleichtern unser Leben enorm. Aber seit wann gibt es Kontaktlinsen? Wir wollen zusammen mit euch der Geschichte der Kontaktlinsen auf den Grund gehen.
Seit wann gibt es Kontaktlinsen?
Die Kontaktlinse blickt auf eine lange Geschichte zurück. Bereits Leonardo da Vinci (1452 – 1519) experimentierte mit einer wassergefüllten Glasschale, die er sich aufs Auge legte. Es sollte allerdings noch über drei Jahrhunderte dauern, bevor die erste Kontaktlinse hergestellt wurde. Das Jahr 1887 zählte als Geburtsjahr der Kontaktlinse: Damals veröffentlichte der Wissenschaftler Adolf Eugen Fick aus Zürich seine Doktorarbeit „Eine Kontaktlinse“ und August Müller aus Kiel seine Doktorarbeit zum Thema „Brillengläser + Hornhautlinsen“.
Die ersten Kontaktlinsen: alles andere als leicht
Die ersten Experimente wurden mit Kontaktlinsen aus Glas durchgeführt, die exakt an die Form des Auges angepasst wurden. Für die aus Glas geblasenen Schalen wurde extra ein Abdruck des Auges angefertigt. Diese erste Version der Kontaktlinse war bis zu 20 Millimeter groß: Sie bedeckte die Hornhaut und sogar Teile der Lederhaut. Die schwere Glaskontaktlinse war komplett sauerstoffundurchlässig und musste nach maximal zwei Stunden wieder entfernt werden, da es andernfalls zur Sauerstoffunterversorgung der Hornhaut kommen konnte. Außerdem bestand die Gefahr von schweren Augenverletzungen durch eine zerbrochene Kontaktlinse.
Fortschritte in der Forschung
Die schweren Glas-Kontaktlinsen waren natürlich kein Zustand, auf dem sich die Wissenschaftler ausruhen wollten. Der erste wirkliche Durchbruch gelang im Jahr 1946, als der Wissenschaftler Heinrich Wöhlk die erste Kontaktlinse aus Plexiglas entwickelte. Diese Linse passte auf die Hornhaut und konnte bis zu 8 Stunden getragen werden – der Grundstein der modernen Kontaktlinse wurde gelegt. Der nächste große Durchbruch gelang im Jahr 1959: Der Wissenschaftler Otto Wichterle erfand das biokompatible Hydrogel HEMA, das zur Herstellung der ersten weichen Linse diente. Diese Erfindung führte später zu ersten kommerziellen Einführung von weichen Kontaktlinsen durch das Unternehmen Bausch&Lomb, das bis heute noch tätig ist.
Weitere Materialforschung: dünner & bequemer
Seither gab es kontinuierlich Innovationen auf dem Kontaktlinsen-Markt. Die Kontaktlinsen wurden, dünner, bequemer und ließen immer längere Tragezeiten zu. Heutzutage gibt es eine große Vielfalt an Kontaktlinsen zur Korrektur unterschiedlicher Sehfehler und von verschiedenen Hersteller. Es gibt sogar Kontaktlinsen, die so sauerstoffdurchlässig sind, dass sie Tag und Nacht getragen werden können – das wäre vor einigen Jahren noch unvorstellbar gewesen. Und es wird immer weiter geforscht – die Geschichte der Kontaktlinse ist also noch lange nicht zu Ende und hält zukünftig sicherlich noch einige Überraschungen bereit.
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