Fachbegriffe leicht erklärt!
In der Welt der Augenoptik gibt es viele Fachbegriffe. Ein ganzer zentraler Begriff ist die Maßeinheit Dioptrien, welche den Brechwert einer Kontaktlinse oder eines Brillenglases beschreibt. Die Dioptrienzahl gibt an, wie stark eine Sehhilfe das Licht brechen muss, damit eine fehlsichtige Person scharf sehen kann. Eine gängige Abkürzung lautet „dpt“. Alles Weitere zum Dioptrienwert erfahrt ihr hier.
Wie viele Dioptrien hat das menschliche Auge?
Ein normalsichtiges Auge verfügt über eine Brechkraft von circa 60 Dioptrien. Davon entfallen drei Viertel auf die statische Hornhaut und ein Viertel auf die elastische Linse. Da die Linse flexibel ist und durch die Muskeln kontrolliert wird, kann der Mensch die Brechkraft des Auges der jeweiligen Situation anpassen. Diesen Vorgang nennt man Akkommodation. Beim Sehen in der Nähe staucht sich die Linse zusammen und die Brechkraft nimmt zu, beim Sehen in der Ferne wird die Linse länger und flacher, wodurch die Brechkraft abnimmt.
Dioptrienwerte bei Kurz- und Weitsichtigkeit
Kurzsichtige erkennen weiter entfernte Objekte nur undeutlich und verschwommen, können aber in der Nähe gut sehen. In diesem Fall hilft eine Sehhilfe mit negativen Dioptrienwerten dabei, auch in der Ferne scharf sehen zu können. Bei weitsichtigen Personen ist das Gegenteil der Fall. Sie brauchen eine Brille oder Kontaktlinsen mit positiven Dioptrienwerten, um mit einem entspannten Augapfel in allen Distanzen scharf sehen zu können.
Ab wann benötige ich eine Sehhilfe?
Bis zu einer Stärke von +-1 Dioptrien spricht man von einer leichten Fehlsichtigkeit, die nicht dauerhaft durch eine Sehhilfe korrigiert werden muss. Bei stärken Werten solltet ihr allerdings dauerhaft eine Sehhilfe tragen. Ab einem Wert von +-5 Dioptrien liegt eine starke Fehlsichtigkeit vor.
Hinzu kommt, dass im Alter die Fähigkeit des menschlichen Auges zur Akkommodation abnimmt, weil die Linse rigider wird. Daher müssen selbst normalsichtige Personen ab einem Alter von 40 bis 45 Jahren auf eine Lesebrille zurückgreifen, die das Sehen in der Nähe erleichtert.
Wie werden die Dioptrienwerte ermittelt?
Der Augenarzt oder Optiker kann mit Hilfe des sogenannten Landolt-Sehtests die genauen Dioptrienwerte ermitteln. Dieser Test geht auf den Augenarzt Edmund Landolt zurück und ermöglicht es auch bei Kindern oder Analphabeten verlässliche Ergebnisse zu erhalten. Anstelle von Zahlen oder Buchstaben werden Ringe verwendet, die an einer Seite geöffnet sind. Nur wenn der Patient die Ringe scharf erkennen kann, kann er mit Sicherheit die Richtung der Öffnung bestimmen. Die Ringe sind auf einer Tafel abgebildet und werden von Zeile zu Zeile kleiner. Die Zeile, in der der Proband die Richtung der Öffnungen nicht mehr sicher bestimmen kann, lässt auf die Sehstärke schließen.
Und habt ihr in Sachen Dioptrien nun den vollen Durchblick? Wenn ihr euch weiter informieren wollt, könnt ihr hier noch kompakte Infos über die häufigsten Fehlsichtigkeiten des Auges nachlesen.
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