Müssen Vornamen eigentlich übersetzt werden?
Sicherlich kennt ihr die Situation: Ihr seid im Urlaub und werdet nach eurem Namen gefragt. Was antwortet ihr dann? Vermutlich nennt ihr denselben Namen, mit dem ihr euch auch in eurem Heimatland vorstellen würdet. Aber habt ihr schon einmal daran gedacht, euren Namen zu übersetzen? Was irgendwie absurd klingt, ist tatsächlich gar nicht so abwegig.
Welche Möglichkeiten gibt es?
Vielleicht habt ihr es schon einmal auf einer Landkarte gesehen, dass auch Städtenamen und Flüsse übersetzt werden - warum also bei unseren Namen aufhören?
Manchmal besitzt die Zielsprache ein ganz anderes Schriftbild als die unsere, dann kann der Eigenname nicht einfach in der lateinischen Schrift übernommen werden. Auch die Aussprache stellt häufig ein Problem dar und gestaltet sich schwierig, da einige Laute in der Zielsprache gar nicht vorhanden sind. Um etwas Licht in dieses Wirrwarr zu bringen, haben wir für euch im Folgenden die gängigsten Methoden zusammengefasst.
Die Transliteration
Eine Art der Übersetzung ist die Transliteration, bei der eine buchstabengetreue Umschrift des Wortes in eine andere Schrift stattfindet. Da der Vorgang auch wieder umkehrbar sein soll, werden häufig diakritische Zeichen, wie beispielsweise kleine Häkchen, Striche oder Punkte an oder über den Buchstaben angebracht.
Die Transkription
Nicht zu verwechseln damit ist allerdings die Transkription. Darunter ist die lautgetreue Umschrift des Namens in das Alphabet der Zielsprache zu verstehen. Da sich die Transkription an der Lautschrift orientiert, wird der „neue Name“ so ähnlich ausgesprochen wie in der Ausgangssprache.
Die kulturspezifische Übertragung
Eine weitere Möglichkeit ist die kulturspezifische Übertragung von Namen. Während bei der Transkription die Bedeutung von Namen verloren gehen kann, wird bei dieser Form der Übersetzung darauf geachtet, hinsichtlich der Bedeutung zu übersetzen. Das hat jedoch zur Folge, dass die Schreibweise und Aussprache für Sprachfremde manchmal keine Rückschlüsse mehr auf den Namen in der Ausgangssprache zulassen.
Der englische Name „Rose“ wird im Türkischen zu „Gül“.
Der englische Name „Hazel“ wird im Spanischen zu „Avellana“.
Anpassung an die Zielsprache
Um die Schwierigkeiten der zuvor genannten Methoden zu umgehen, können Namen durch das Setzen von Akzenten oder Suffixen an die typische Aussprache der Zielsprache angepasst werden, ohne den Wortstamm des Eigennamens wesentlich zu verändern. Allerdings ist dies bei Sprachen, die ein ganz anderes Schriftbild aufweisen, nicht möglich. Beispielhaft möchten wir euch anhand dieser Methode die fünf häufigsten männlichen und weiblichen Vornamen der derzeit lebenden deutschen Bevölkerung und deren „Übersetzung“ vom Deutschen ins Portugiesische vorstellen.
Welche Methode sollte gewählt werden?
Wie ihr seht, ist es gar nicht so einfach, Eigennamen zu übertragen und stellt auch Übersetzer regelmäßig vor eine Herausforderung. Denn leider gibt es keine allgemeingültige Einigung darüber, ob und nach welcher Regel Namen übersetzt werden sollten und obliegt somit dem Dolmetscher, welche Methode angewendet wird.
Für welche der Möglichkeiten würdet ihr euch entscheiden?
Kennt ihr eine Übersetzung eures Namens? Dann lasst es uns in den Kommentaren wissen!
Kommentare zu „Übersetzung von Namen“
30.05.2021 08:22
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