Was steckt hinter den größten Optikmythen?
Das Auge ist unser wichtigstes Sinnesorgan. Schließlich nehmen die Augen rund 90 Prozent aller Sinneseindrücke auf. Alles geht von Lichtstrahlen aus, die aufgenommen, gebündelt, umgewandelt und weiterverarbeitet werden… und das innerhalb einer Zehntelsekunde. Ein echtes Wunderwerk unser Auge! Nur was tut unseren Augen gut und was schadet ihnen? Mit den größten Mythen rund ums Auge wollen wir heute aufräumen.
Mythos 1: Möhren sind gut für die Augen
Das ist der wohl bekannteste Mythos! Wer hat nicht als Kind schon eingebläut bekommen: „Karotten sind gut für deine Augen!“ Und tatsächlich ist an diesem Mythos was Wahres dran: Möhren enthalten jede Menge Beta-Carotin, eine Vorstufe von Vitamin A. Dieses Vitamin benötigt die Netzhaut für den Aufbau der Sehpigmente Rhodopsin und Lodopsin, die für die Lichtwahrnehmung notwendig sind. Zwar führt eine Überversorgung zu keiner Verbesserung der Sehkraft, ein dauerhafter Vitamin-A-Mangel kann allerdings zu Sehproblemen führen.
Mythos 2: Mit Augentraining kann man Altersweitsichtigkeit vorbeugen
Auch dieser Mythos hält sich hartnäckig. Allerdings handelt es sich bei der Altersweitsichtigkeit um keine Fehlfunktion des Augenmuskels, sondern um einen ganz normalen Alterungsprozess: Mit dem Alter verliert unsere Linse an Elastizität – es fällt ihr dann schwer, Gegenstände in der Nähe zu fokussieren. Um das Sehen in der Nähe zu unterstützen, benötigen wir dann eine Lesebrille oder eine Gleitsichtbrille. Auch mit Training ist dieser Prozess leider nicht aufzuhalten – daher ist dieser Mythos falsch!
Mythos 3: Lesen im Dunkeln schadet den Augen
Wie oft hat man als Kind beim Lesen im schummrigen Kinderzimmer gehört: „Mach dir Licht an! Im Dunkeln lesen ist nicht gut für deine Augen!“ Zwar ist das Lesen im Dunkeln viel anstrengender und ermüdender für unsere Augen, da die Pupillen sich weiten und die Tiefenschärfe abnimmt. Zu einem Verlust der Sehkraft führt das meist nur kurze Lesen im Dunkeln aber nicht, denn die Augen erholen sich schnell wieder von den Strapazen.
Mythos 4: Zu nah vorm Bildschirm sitzen ist schlecht fürs Sehvermögen
Auch dieser Mythos zählt zu den Lieblingssprüchen unserer Eltern. Zwar führt der geringe, immer gleich bleibende Abstand zum Fernseher oder Computer-Bildschirm dazu, dass wir weniger blinzeln und sich unsere Augen trocken anfühlen. Unser Sehvermögen wird dadurch allerdings nicht beeinflusst. Unser Tipp: Lasst euren Blick ab und zu mal schweifen und versucht den Abstand zum Bildschirm gelegentlich zu variieren. Auch Nachbenetzungstropfen sind wahre Wohltäter bei trockenen Augen!
Mythos 5: Rauchen schadet den Augen
Dieser Mythos ist richtig. Was viele nicht wissen: Rauchen schadet nicht nur lebenswichtigen Organen, sondern auch unseren Augen! Die Inhaltsstoffe von Zigaretten können die Augenlinse trüben und zum Grauen Star führen. Der Graue Star kann wiederum zu einem langsamen und stetigen Verlust des Sehvermögens führen.
Mythos 6: Brille tragen macht die Augen faul
Dieser Mythos ist falsch. Eure Sehkraft wird keinesfalls schlechter, wenn ihr euren Sehfehler mit Hilfe einer Brille korrigiert. Bei kleinen Kinder kann sogar durch das Tragen einer Brille eine einseitige Sehschwäche verhindert werden. Außerdem gibt es Hinweise darauf, dass eine Kurzsichtigkeit langsamer fortschreitet, wenn die Kurzsichtigkeit konsequent korrigiert wird.
Mythos 7: Die Augen ruhen nie – sie arbeiten sogar im Schlaf.
Man glaubt es kaum, aber dieser Mythos ist wahr. Die Augen arbeiten Tag und Nacht mit voller Energie. Beim Träumen bewegen sich die Augen sogar. Einzig die Augenlider ruhen sich während des Schlafs aus – schließlich blinzelt der Mensch bis zu 15.000 Mal am Tag!
Kennt ihr noch weitere Optikmythen? Dann nennt sie uns gerne im Kommentarbereich – wir sind gespannt! :-)
Kommentare zu „Mythen rund ums Auge“
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