Lichtempfindlichkeit beschreibt eine Überempfindlichkeit des menschlichen Auges gegenüber Licht. Betroffene leiden häufig an Kopfschmerzen und stechenden Schmerzen am Augapfel. Auch Kontaktlinsentragende können von Lichtempfindlichkeit betroffen sein. Wenn die von den Lichtstrahlen ausgehenden Reize zu extrem werden, können Tragende von Kontaktlinsen einfach eine Sonnenbrille aufsetzen. Detaillierte Informationen über die unterschiedlichen Ursachen einer Lichtempfindlichkeit lesen Sie hier.
Ein quantitativer Mangel an Tränenflüssigkeit kann zu einer deutlich erhöhten Lichtempfindlichkeit führen. Begründet liegt dieser Mangel beispielsweise in einer Störung der Schilddrüse, Diabetes oder im natürlichen Alterungsprozess. Doch auch Kontaktlinsentragende leiden häufig an trockenen Augen. Dies kann den Tragekomfort erheblich einschränken und zu Sauerstoffmangel im Auge führen. Deshalb sollten Kontaktlinsentragende auf die Benetzung ihrer Hornhaut mit Tränenflüssigkeit besonders gut achten und gegebenenfalls mit einer Nachbenetzungstropfen Abhilfe schaffen.
Viele Menschen mit lichtempfindlichen Augen greifen lieber zu Kontaktlinsen anstatt zur Brille, weil sie das Gefühl haben, dass ihre Brillengläser die Lichtempfindlichkeit verstärken. Was viele dabei nicht wissen: Es gibt spezielle Kontaktlinsen für eine Lichtempfindlichkeit. Hierbei handelt es sich um selbsttönende Kontaktlinsen, die drinnen hell sind und sich bei verstärkter UV-Strahlung einfärben. Das Prinzip ist dabei sehr ähnlich wie bei selbsttönenden Brillengläsern. Die aktuell einzige selbsttönende Kontaktlinse ist die Acuvue Oasys with Transitions. Diese wurde allerdings nicht in Deutschland gelauncht. An weiteren selbsttönenden Kontaktlinsen wird derzeit noch geforscht.
Eine überhöhte Lichtempfindlichkeit kann auch durch einen Fremdkörper im Auge, wie beispielsweise einem Insekt, Staub oder einer Wimper entstehen. Diese können meist selbstständig entfernt werden. Handelt es sich jedoch um ein scharfkantiges Objekt, sollte auf jeden Fall die Hilfe eines Augenarztes in Anspruch genommen werden. Andernfalls drohen ernsthafte Verletzungen der Hornhaut, auch Kornea genannt, die bleibende Schäden hinterlassen können.
Lichtempfindlichkeit der Augen kann auch durch eine Bindehautentzündung entstehen. Kontaktlinsentragende gehören zu einer Risikogruppe, die vermehrt an Bindehautentzündung erkranken können. Die Linsen sollten im Krankheitsfall unverzüglich herausgenommen und der weitere Krankheitsverlauf beobachtet werden. Falls keine Besserung eintritt, sollte unbedingt ärztlicher Rat eingeholt werden. Erst wenn sich die Augen wieder beruhigt haben und die Augenrötung verschwunden ist, sollten die Linsen wieder eingesetzt werden.
Eine Lichtempfindlichkeit kann auch infolge einer Sehnervenentzündung auftreten. Das erste Symptom einer Sehnervenentzündung ist eine Minderung des Sehvermögens, die sich binnen weniger Stunden oder auch Tage drastisch verstärkt. Die Entzündung ist jedoch lediglich durch einen Augenarzt diagnostizierbar. Die Art der Behandlung richtet sich hierbei nach dem jeweiligen Auslöser der Erkrankung. Grundsätzlich gilt für alle Erkrankten Schonung und Bettruhe, dies kann die Dauer und Schwere der Sehnervenentzündung erheblich mindern.
Vom Grauen Star Betroffene, der im Fachjargon Katarakt genannt wird, leiden ebenfalls an Lichtempfindlichkeit, da durch die Linsentrübung eine diffuse Lichtbrechung erzeugt wird. Abgesehen von der zunehmenden Blendungsempfindlichkeit wird durch diese Erkrankung die Wahrnehmung von Kontrasten reduziert. Betroffene nehmen die Welt wie hinter einem grauen Schleier oder wie durch einen Nebel wahr. Durch die Korrektur der Sehschärfe mit Kontaktlinsen oder Brille kann bis zu einem weit fortgeschrittenen Stadium eine deutliche Sehverbesserung erreicht werden. Um eventuelle Restfehler auszugleichen, eignet sich selbst nach einer Linsen-Transplantation die Verwendung von Kontaktlinsen.
Eine Hornhautentzündung, auch Keratitis genannt, kann Ursache von Lichtempfindlichkeit sein. Hierbei können neben der Lichtempfindlichkeit eine Vielzahl von Symptomen auftreten: Fremdkörpergefühl im Auge, Augenrötung oder verringerte Sehstärke. Diese kann beispielsweise sowohl aufgrund eingedrungener Fremdkörper oder Krankheiterreger, als auch aufgrund einer Verletzung durch UV-Strahlen entstehen. Besonders Kontaktlinsen stellen dabei einen Risikofaktor für eine Erkrankung dar. Die tägliche Reinigung der Kontaktlinsen ist daher das A & O der Augengesundheit. Zur Behandlung einer Hornhautentzündung kommen oft Antibiotika oder betäubende Augentropfen zum Einsatz.
Eine Entzündung der Regenbogenhaut kann aufgrund von Viren, Bakterien, Pilzen oder Parasiten ausgelöst werden. Neben Augenrötung, Sehschärfen- oder Kontrastverlust leiden Betroffene auch unter Lichtempfindlichkeit, die bis zur Empfindung von Schmerzen gehen kann. Treten die genannten Beschwerden auf, sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden. Zur Therapie der Erkrankung können dann Kortison-Augentropfen und weitere Medikamente angewandt werden.
Bei dieser seltenen angeborenen Augenkrankheit leiden Betroffene unter einer Unterentwicklung der Iris des Auges. Die Iris reguliert den Lichtfluss, der das Augeninnere erreicht. Neben einer Vielzahl weiterer Symptome leiden Betroffene unter Lichtempfindlichkeit. Linderung der Symptome können getönte Brillen oder spezielle Kontaktlinsen mit einer künstlichen Iris bieten. Diese Irislinsen gibt es in gedruckter, handgemalter, getönter oder auch mit Pupillen versehener Ausführung.
Aufgrund der Anzahl unterschiedlicher Ursachen empfiehlt es sich dringend bei anhaltender Lichtempfindlichkeit einen Augenarzt aufzusuchen. So können ernsthafte Augenkrankheiten bestenfalls ausgeschlossen und die Augengesundheit gefördert werden.
Co-Autorin: Elke Fröhlich
Augenoptikermeisterin
Elke Fröhlich ist Augenoptikermeisterin und die Kontaktlinsenspezialistin von Lensbest. Neben der engagierten Beratung unserer Kunden ist Elke Fröhlich für die regelmäßigen Schulungen unserer Medizinprodukteberater zuständig.