UV-Schutz wird bei vielen Menschen großgeschrieben: Sie verwenden hochwertige Sonnencremes, tragen lange und dichte Kleidung oder halten sich an besonders heißen Tagen extra vor der Sonne fern, um ihre Haut zu schützen. Doch was viele dabei vergessen ist, dass auch das Auge mehrere Hautschichten wie die Leder-, Binde- und Hornhaut besitzt. Besonders die Hornhaut ist lichtdurchlässig und damit sehr empfindlich gegenüber einer intensiven Sonneneinstrahlung. Deshalb ist auch ein Sonnenschutz für die Augen unverzichtbar.
Die ultraviolette Strahlung liegt im Wellenbereich zwischen 100 und 400 Nanometern und ist damit der energiereichste Teil der Sonnenstrahlung. Das Tückische dabei: Die UV-Strahlung ist für den Menschen nicht sichtbar oder anderweitig wahrnehmbar. Ein weiterer Irrglaube vieler Menschen liegt darin, dass sie meinen, nur an besonders sonnigen Tagen auf einen UV-Schutz achten zu müssen.
Natürlich ist die UV-Strahlung im Sommer am stärksten, da der Teil der Erde, wo gerade Sommer ist, der Sonne zugeneigt ist. Das führt zu einer stärkeren Sonneneinstrahlung und einer höheren UV-Belastung. Beispielsweise am Strand sorgt außerdem das Meer für eine stärkere Reflexion und im Hochgebirge wird mit jedem Höhenmeter auch die Strahlung stärker. Aber auch an weniger sonnigen Tagen kann eine UV-Schutzbrille einen maßgeblichen Teil zu Ihrer Augengesundheit beitragen, denn bei bewölktem Wetter, im Winter und im Herbst ist die UV-Strahlung ebenfalls vorhanden.
In geringem Maße ist UV-Strahlung für den Körper sogar förderlich, wird aber in zu hohen Dosen gesundheitsschädigend. Sollten Ihre Augen der UV-Strahlung schutzlos ausgesetzt sein, drohen kurzfristig Folgen wie ein Sonnenbrand auf den Augen, bei dem es zu brennenden und schmerzenden Augen kommt. Nicht selten kommt es auch zu tränenden oder gegenteilig zu trockenen Augen. Sogar eine Hornhaut- oder Bindehautentzündung kann eintreten. Langfristig droht ohne eine hochwertige UV-Schutzbrille die Trübung der Linse, auch Grauer Star genannt, oder schlimmstenfalls die Zerstörung der Netzhautzellen.
Leider herrscht immer noch die vielverbreitete Annahme, dass eine dunkle Tönung auch gleichzeitig mit einem hervorragenden UV-Schutz einhergeht. Dem ist aber nicht so, denn durch eine dunkle Tönung besteht zwar ein weitreichender Blendschutz, aber nicht zwangsläufig auch ein UV-Schutz. Ein dunkles Brötchen besteht auch nicht unbedingt aus dem vollen Korn, sondern könnte auch nur durch Röst- oder Malzgetreide oder Rüben- oder Karamellsirup dunkel eingefärbt sein. So ist es auch mit der Tönung: Eine sehr dunkel eingetönte, minderwertige Sonnenbrille kann unter Umständen gar keinen UV-Schutz haben, während eine Brille mit klaren, hochwertigen Brillengläsern 100-prozentigen UV-Schutz aufweisen kann.
Um eine hochwertige UV-Schutz-Sonnenbrille zu erhalten, sollten Sie nicht nur der Optik nach entscheiden, sondern auch hinter die Fassade schauen und eine Sonnenbrille wählen, die Ihnen einen hundertprozentigen UV-Schutz bietet. Wählen Sie daher nur Sonnenbrillen, die der gängigen CAT-Skala nach dem CE-Zeichen entsprechen. Übrigens sollten Sie auch darauf achten, eine Brille mit großen Gläsern und gegebenenfalls breiterem Rahmen auszuwählen. Je größer die Sonnenbrille, desto mehr ist das Auge abgedeckt und mit breiteren Bügeln wird die Menge des einstrahlenden Lichts von den Seiten verringert. Das bedeutet zusätzlichen Schutz vor UV-Strahlung.
Co-Autorin: Elke Fröhlich
Augenoptikermeisterin
Elke Fröhlich ist Augenoptikermeisterin und die Kontaktlinsenspezialistin von Lensbest. Neben der engagierten Beratung unserer Kunden ist Elke Fröhlich für die regelmäßigen Schulungen unserer Medizinprodukteberater zuständig.