Die Sphäre (Abkürzung: SPH) ist in der Regel der erste Wert auf dem Kontaktlinsenpass und gibt die Fehlsichtigkeit des Auges in Dioptrien an. Die Sphäre gibt demnach Auskunft über die Sehstärke eines Auges. Oftmals spricht man auch vom PWR-Wert. Dabei stellt „PWR“ eine Abkürzung für das englische Wort „Power“ dar.
Die Sphäre kann, aber muss nicht für beide Augen gleich sein. Deswegen werden bei der Kontaktlinsenanpassung auch beide Augen unabhängig voneinander untersucht. Die Sphären-Werte werden dann in Viertel-Dioptrien-Stufen (0,25 dpt) und mit einem – oder + als Vorzeichen angegeben. Ein Minuszeichen vor dem Sphärenwert bedeutet, dass eine Kurzsichtigkeit vorliegt, bei einem Pluszeichen liegt eine Weitsichtigkeit vor. Unabhängig vom Vorzeichen gilt, dass je höher die Werte sind, desto schlechter sieht eine Person ohne Sehhilfe. Bis zu einer Stärke von +-1 Dioptrien spricht man von einer leichten Fehlsichtigkeit, ab +-5 Dioptrien liegt eine starke Fehlsichtigkeit vor.
Übrigens: Wussten Sie, dass Sie Ihren PWR-Wert ganz einfach im Lensbest Kundenkonto nachschauen können? Denn basierend auf Ihrer letzten Bestellung hinterlegen wir Ihnen einen Linsenpass mit all Ihren Kontaktlinsen-Werten (inklusive des PWR-Wertes), den Sie sogar ausdrucken können.
Die Brillenstärke in Kontaktlinsen umzurechnen, gelingt leider nur mit Einschränkungen. Während die Kontaktlinsen nämlich direkt auf den Augen sitzen, ist das Brillenglas 12 bis 16 Millimetern von den Augen entfernt. Diese Distanz hat Einfluss auf die Kontaktlinsen Sehstärke. Eine Faustformel ist, dass man mit einer geringeren Sehschwäche bis zu +/- 4 Dioptrien die Dioptrienwerte der Brille auf die Kontaktlinsen übertragen kann. Dann dürfen allerdings keine weiteren Sehfehler wie eine Hornhautverkrümmung vorliegen. In unserem Beratervideo “Brillenwerte gleich Linsenwerte?” erklären wir Ihnen anschaulich, was es beim Umrechnen der Brillenstärke in die Kontaktlinsenstärke zu beachten gibt.
Nichtsdestotrotz empfehlen wir immer eine Kontaktlinsenanpassung beim Optiker oder Augenarzt durchführen zu lassen. Dieser bestimmt nämlich nicht nur die Sphäre der Kontaktlinsen, sondern auch welcher Linsentyp am besten zum Auge passt und den höchsten Tragekomfort ermöglicht. Das ist zwar mit ein wenig Zeitaufwand verbunden, aber schließlich ist es nur in Ihrem Interesse haarscharf zu sehen und die Kontaktlinsen dabei gar nicht zu spüren.
Mit einer Kurzsichtigkeit sieht man gut über kurze Distanzen aber hat Schwierigkeiten in der Ferne, also erkennt man z.B. das Straßenschild auf der Autobahn erst, wenn man immer näher heranfährt. Bei einer Weitsichtigkeit ist es genau andersherum: Da hat man Probleme beim Sehen in der Nähe, also z.B. die Speisekarte in der Hand, und erkennt dafür die Ferne besser. Eine besondere Art dieser Sehschwäche trifft auch im Alter auf, wenn der Augapfel immer rigider wird und damit seine Fähigkeit zur Akkomodation verliert – dann spricht man von Altersweitsichtigkeit.
Die Sphäre können Sie entweder Ihrem Kontaktlinsenpass oder Ihrer aktuellen Kontaktlinsenpackung entnehmen. Die Dioptrien-Werte wählen Sie dann einfach auf der Detailseite Ihrer Wunschlinse aus und legen die gewünschte Packungsanzahl in den Warenkorb. Wer es besonders einfach mag oder Flüchtigkeitsfehler vermeiden will, übernimmt die Dioptrien aus dem Kundenkonto.
Hinweis: Sollten Sie torische oder multifokale Kontaktlinsen benötigen, bedarf es noch weiterer Kontaktlinsen-Werte zur Bestellung.
Co-Autorin: Elke Fröhlich
Augenoptikermeisterin
Elke Fröhlich ist Augenoptikermeisterin und die Kontaktlinsenspezialistin von Lensbest. Neben der engagierten Beratung unserer Kunden ist Elke Fröhlich für die regelmäßigen Schulungen unserer Medizinprodukteberater zuständig.