Prothetische Kontaktlinsen

Prothetische Kontaktlinsen dienen vor allem kosmetischen Zwecken, denn sie ermöglichen es, durch Krankheiten traumatisierte Augen gesund aussehen zu lassen. Dabei unterscheiden sich diese kosmetischen Kontaktlinsen jedoch maßgeblich von herkömmlichen farbigen Kontaktlinsen. Prothetische Kontaktlinsen dienen nicht zwangsläufig der Veränderung der Augenfarbe, sie sollen insbesondere das Aussehen einer gesunden Pupille und Iris herstellen.

Prothetische Kontaktlinsen sind besonders für Personen mit einem oder zwei trüben Augen eine tolle Wahl, um das Selbstbewusstsein zu stärken. Wenn die Pupille wie durch einen Schleier verdeckt aussieht, beeinflusst das das Erscheinungsbild. Besonders im persönlichen Umgang mit Mitmenschen sind Selbstzweifel oder sogar Ausgrenzung häufige Folgen. Prothetische Kontaktlinsen leisten Abhilfe, denn sie verleihen dem Auge wieder ein gesundes Aussehen.

Dafür wird die prothetische Kontaktlinse genau an die Augenfarbe und Form der Hornhaut angepasst, sodass ein möglichst natürliches Ergebnis erzielt wird. Auf diese Weise kann eine große psychische Herausforderung, die mit dem getrübten Auge einhergeht, erleichtert werden.

Prothetische Kontaktlinsen können Sie von spezialisierten Personen direkt für Ihr Auge anpassen lassen. Davor sollten Sie jedoch mit Ihrem augenärztlichen Fachpersonal besprechen, ob diese Lösung für Sie in Frage kommt.

Eine intakte Hornhaut ist transparent und die Pupille zeichnet sich deutlich darunter ab. Wie genau das Auge aufgebaut ist, finden Sie in unserem Ratgeber zum Aufbau des Auges. Die Transparenz der Hornhaut, die die natürliche Augenfarbe und die Pupille erkennen lässt, kann bei verschiedenen Hornhauterkrankungen jedoch verloren gehen. Auch Verletzungen können die Hornhaut beschädigen und das natürliche Aussehen beeinträchtigen. Prothetische Kontaktlinsen können in diesem Fall das Erscheinungsbild verändern.

Auch eine Aniridie kann ein Grund für Menschen sein, prothetische Kontaktlinsen einzusetzen. Dabei handelt es sich um eine angeborene Unterentwicklung der Regenbogenhaut, die dazu führt, dass die Iris von außen kaum sichtbar ist. Auch hier können prothetische Kontaktlinsen zu einer erhöhten Lebensqualität beitragen.

Ein Kolobom kann ebenfalls eine Motivation sein, prothetische Kontaktlinsen in Erwägung zu ziehen. Dabei handelt es sich um eine sogenannte Spaltbildung im Auge. Diese beeinträchtigt die Sehkraft und sieht aus, als wäre die Pupille mit einem Teil der Iris verschmolzen. Auch zur Abdeckung von Narben auf der Hornhaut oder Leukomen werden prothetische Kontaktlinsen genutzt.

Farbige Kontaktlinsen werden bei gesunden Augen in der Regel zur Intensivierung der eigenen Augenfarbe oder für eine vollständige Typveränderung genutzt. Anders als prothetische Kontaktlinsen müssen normale farbige Kontaktlinsen nicht von Fachpersonal angepasst werden, das sich auf prothetische Kontaktlinsen spezialisiert hat. Selbstverständlich ist eine Kontaktlinsenanpassung auch bei gesunden Augen wichtig. Die farbigen Kontaktlinsen sind auch bei Weitsichtigkeit oder Kurzsichtigkeit eine Option.