Bei Intraokularlinsen (IOL) handelt es sich um künstliche Linsen, die häufig bei der Behandlung eines Grauen Stars zum Einsatz kommen. Sie ersetzen die natürliche Linse und sorgen für ein ungetrübtes Sehen. Auch Fehlsichtigkeiten können durch das Einsetzen einer künstlichen Linse ausgeglichen werden, wenn man auf das Tragen von einer Brille oder Kontaktlinsen verzichten möchte. In diesem Fall wird die Intraokularlinse vor der natürlichen Linse im Auge platziert. Welche verschiedenen Arten von Intraokularlinsen es gibt, erklären wir Ihnen hier.
Intraokularlinsen bestehen aus der optischen Linse und der Befestigung, die sie im Auge fixiert. Vorderkammerlinsen werden zwischen der Hornhaut und der Iris implantiert, Hinterkammerlinsen setzt man zwischen Iris und Augenlinse ein. Man unterscheidet zwischen harten Intraokularlinsen, die aus Acrylglas gefertigt sind, und weichen Linsen aus Materialien wie Acryl, Hydrogel oder Silikon. Intraokularlinsen aus weichen Materialien sind faltbar und ermöglichen so ein Einsetzen durch einen kleineren Einschnitt. Die Linsen sind nicht sichtbar und halten ein Leben lang.
Der Graue Star, auch Katarakt genannt, ist eine fortschreitende Augenkrankheit, die besonders bei Personen ab einem Alter von 65 Jahren auftritt. Dabei trübt sich die Augenlinse immer weiter, was das Sehvermögen maßgeblich beeinträchtigt. Die räumliche Wahrnehmung und die Orientierung nehmen durch die Verschmelzung der Kontraste, Konturen und Farben ab, weshalb eine Behandlung von großer Notwendigkeit ist. Im Zuge einer Katarakt-Operation wird die natürliche Linse entfernt und eine Intraokularlinse implantiert. Dies ermöglicht ein erneutes, klares Sehen.
Die Laserbehandlung ist eine häufige Methode, um Fehlsichtigkeiten zu beheben. Bei hohen Werten und einer dünnen Hornhaut fällt diese Möglichkeit allerdings weg. Die Implantation einer phaken Intraokularlinse zusätzlich zur natürlichen Linse bietet eine Alternative für all jene, die trotz Fehlsichtigkeiten auf eine Brille oder das Tragen von Kontaktlinsen verzichten wollen. Nach einer Dauer von ungefähr vier Wochen nach dem Einsetzen einer phaken Intraokularlinse ist das scharfe Sehen ohne Hilfsmittel möglich.
Um die Intraokularlinsen an die individuellen Bedürfnisse der jeweiligen Personen anzupassen, wird im Zuge des augenärztlichen Vorgesprächs der Typ der Linse ausgewählt. Man unterscheidet vorrangig zwischen den nachfolgenden Varianten:
Die Operation kann in den meisten Fällen ambulant durchgeführt werden und dauert rund 15 Minuten. Das Auge wird mit speziellen Tropfen betäubt, was die Operation schmerzfrei macht. Die Katarakt-Operation ist weltweit eine der häufigsten Operationen, sie wird in Deutschland pro Jahr etwa 500.000 Mal durchgeführt. Die Risiken des Eingriffs sind gering, da Komplikationen nur sehr selten auftreten. Intraokularlinsen haben eine lange Haltbarkeit, sind im Auge nicht sichtbar und können im Falle von auftretenden Augenkrankheiten oder Ähnlichem ausgetauscht werden.
Die Implantation einer Intraokularlinse im Zuge einer Katarakt-Operation wird in der Regel von der Krankenkasse getragen. Entscheidet man sich allerdings für einen anderen Linsentyp als die monofokale Intraokularlinse, dann ist der Aufpreis für diese selbst zu erbringen. Die Kosten der Implantation von phaken Intraokularlinsen, um Fehlsichtigkeiten zu korrigieren, müssen, ähnlich wie auch Laserbehandlungen der Augen, selbst getragen werden.
Co-Autorin: Elke Fröhlich
Augenoptikermeisterin
Elke Fröhlich ist Augenoptikermeisterin und die Kontaktlinsenspezialistin von Lensbest. Neben der engagierten Beratung unserer Kunden ist Elke Fröhlich für die regelmäßigen Schulungen unserer Medizinprodukteberater zuständig.