Selbsttönende und getönte Kontaktlinsen

Linsen statt Sonnenbrille?

Sonnenschutz für die Augen ist in vielerlei Hinsicht wichtig. Zum einen, weil es unangenehm ist, ohne Sonnenbrille in die Sonne zu schauen und geblendet zu werden. Die Augen werden zusammengekniffen, wodurch man nicht richtig sehen kann und die Stirn kraus zieht. Zum anderen ist die Sonne auch für unsere Augen schädlich. Genau wie wir unsere Haut eincremen, um sie vor der Sonne zu schützen, so müssen auch unsere Augen mit UV-Schutz versorgt werden. Um bei diesen Problemen Abhilfe zu leisten, sind Sonnenbrillen eine sichere Wahl und auch getönte und selbsttönende Kontaktlinsen haben eine immer größere Nachfrage. Doch sind selbsttönende Kontaktlinsen eine echte Alternative zur Sonnenbrille?

Selbsttönende Kontaktlinsen statt Brille

Der Vorteil von selbsttönenden Kontaktlinsen gegenüber ungetönten Kontaktlinsen ist ganz klar: Ohne geblendet zu werden, hat man jeder Zeit perfekte Sicht. Dabei muss man nicht ständig die Sonnenbrille auf- und absetzen, wenn die Sonne hervorkommt und dann doch wieder hinter den Wolken verschwindet. Ähnlich wie bei einer selbsttönenden Brille wird Ihnen das Problem, möglicherweise geblendet zu werden, völlig abgenommen. Zusätzlich haben Sie mit selbsttönenden Kontaktlinsen das weite Blickfeld, die Bewegungsfreiheit und viele andere Vorteile von Kontaktlinsen.

Wie funktionieren selbsttönende Kontaktlinsen?

Selbsttönende Kontaktlinsen bestehen aus einem photochromen Material, das sich bei verstärkter UV-Strahlung verfärbt. In geschlossenen Räumen werden die Linsen daher nicht dunkler, sondern bleiben hell. Das Prinzip ist dabei sehr ähnlich wie bei selbsttönenden Brillengläsern. Allerdings sind die selbsttönenden Kontaktlinsen bisher nur in Form von harten Linsen erforscht worden und außerdem noch nicht auf dem Markt erhältlich.

Für wen sind selbsttönende Kontaktlinsen eine gute Wahl?

Theoretisch können alle Menschen selbsttönende Kontaktlinsen tragen – ob fehlsichtig oder nicht. Natürlich müssen auch die selbsttönenden Linsen an jedes Auge individuell angepasst werden, um maximalen Tragekomfort zu ermöglichen. Außerdem ist die richtige Pflege der Kontaktlinsen ebenfalls nicht zu vernachlässigen, denn für selbsttönende Kontaktlinsen ist eine ordentliche Kontaktlisen-Routine genauso wichtige wie für andere Linsen.

Was sind getönte Kontaktlinsen?

Getönte Kontaktlinsen, die als permanenter Sonnenbrillen-Ersatz dienen, sind ebenfalls nicht auf dem Markt erhältlich. Allerdings gibt es spezielle Kontaktlinsen, für Personen, die unter starker Lichtempfindlichkeit leiden. Sollten sie der Meinung sein, dass Sie getönte Kontaktlinsen benötigen, weil Sie unter anhaltender Lichtempfindlichkeit leiden, dann sollten Sie jedoch zunächst mit Ihrem augenärztlichen Fachpersonal sprechen. Sollten getönte Kontaktlinsen für Sie in Frage kommen, können Sie das auf diese Weise erfahren.

Nicht zu verwechseln: Der Handling Tint! Die meisten Kontaktlinsen weisen eine leichte blaue Tönung auf, durch die die Kontaktlinse leichter im Blister oder im Kontaktlinsenbehälter zu erkennen ist. Diese Tönung hat allerdings keine Auswirkung auf Ihre Sicht oder darauf, ob Sie geblendet werden.

Auch farbige Kontaktlinsen sind etwas anderes als getönte Kontaktlinsen. Farbige Kontaktlinsen dienen einzig und allein dem Zweck, Ihre Augenfarbe zu verändern oder zu intensivieren. Sie helfen also gegen keine Form von Blendung.

Die Augen vor der Sonne schützen

Dass man sich vor UV-Strahlung schützen muss, wissen alle. Doch was sind eigentlich die Risiken, denen man sich sonst aussetzt? Die Folgen reichen von kurzfristigen Folgen wie Sonnenbrand auf der Netzhaut, tränenden und trockenen Augen bis hin zu weitreicheren Folgen wie Hornhaut- oder Bindehautentzündungen. Im schlimmsten Fall kann langfristig die Linse getrübt oder die Netzhautzellen zerstört werden, wenn man seine Augen regelmäßig ungeschützt der Sonne aussetzt.

Um die Augen zu schützen, ohne sich zuhause einsperren zu müssen, ist eine Brille oder Sonnenbrille mit UV-Schutz eine sichere Wahl. Diese filtern das Licht so, dass die ultraviolette Strahlung nicht an Ihre Augen gelangt. Ein häufiger Irrglaube ist dabei weiterhin, dass der UV-Schutz und die Intensität der Tönung zusammenhängen, das stimmt jedoch nicht. Auch ungetönte Gläser können vor UV-Strahlung schützen, wenn diese eine UV-absorbierende Beschichtung besitzen. Das gleiche gilt auch für Kontaktlinsen: Kontaktlinsen mit UV-Schutz müssen nicht zwangsläufig auch getönte Kontaktlinsen sein.

Reichen selbsttönende und getönte Kontaktlinsen als Schutz gegen UV-Strahlen?

Zwar können Kontaktlinsen zu einem gewissen Grad vor UV-Strahlen schützen, doch leider ersetzen sie die Sonnenbrille nicht vollständig. Auch getönte und selbsttönende Kontaktlinsen bedecken nicht das ganze Auge, sondern nur die Pupille und die Regenbogenhaut. So bleibt ein großer Teil des Auges ungeschützt. Besonders wenn die Tönung der Kontaktlinsen den natürlichen Schutzreflex – das Zusammenkneifen der Augen – verhindert, kann der unbedeckte Teil des Auges der Sonne noch schutzloser ausgesetzt sein.

Ein Sonnenbrand auf den Augen und auch andere weitreichende Folgen sind deshalb nicht ausgeschlossen. Wenn Sie Ihre Augen schützen möchten, reichen also weder Kontaktlinsen mit UV-Schutz noch selbsttönende Kontaktlinsen aus. Dennoch können getönte und selbsttönende Kontaktlinsen eine Ergänzung für zusätzlichen Schutz darstellen und in vielen Fällen eine bessere Sicht ermöglichen. Einfache Kontaktlinsen mit UV-Schutz in Kombination mit einer Sonnenbrille ohne Sehstärke sind dafür jedoch auch eine gute und günstige Option.